Wie man sich in Japan verhält
Obwohl Japan den westlichen Ländern inzwischen sehr ähnlich ist, gibt es (wie in jedem Land der Welt) Regeln, die eingehalten werden müssen.
Von den gängigsten, wie der Straßenverkehrsordnung, bis hin zu ungeschriebenen Regeln, wie zum Beispiel Visitenkarten.
Besuche von Tempeln und Schreinen
In buddhistischen Tempeln, wie auch in unseren Kirchen oder anderen Gebetsstätten, muss man ein ruhiges und respektvolles Verhalten an den Tag legen. Man sollte keinen Lärm machen und andere Menschen nicht stören.
Wenn du einen Tempel betrittst, sprich ein kurzes Gebet und spende eine Münze in die Opferbox. In einigen Tempeln ist es möglich, Räucherstäbchen zu verbrennen, die im Tempel selbst verkauft werden.
Wenn du die Möglichkeit hast, den Tempel zu betreten, zieh deine Schuhe aus und lass sie in einem Schuhregal am Eingang oder nimm sie in einer Plastiktüte mit (je nach Tempel). Es ist auch gut, daran zu denken, unbeschädigte Socken zu tragen und Hüte müssen abgenommen werden.
Fotos können in den Tempeln gemacht werden, wenn dies nicht ausdrücklich verboten ist. Im Zweifelsfall fragst du die Aufseherinnen und Aufseher.
Auch in Shinto-Schreinen muss man sich ordentlich benehmen. Man sollte sie nicht betreten, wenn man krank ist, offene Wunden hat oder kürzlich einen Trauerfall erlitten hat, da dies als Ursachen für Unreinheit gilt.
Am Eingang des Schreins befindet sich ein Reinigungsbrunnen (chōzuya). Nimm eine Schöpfkelle, fülle sie mit frischem Wasser und wasche dir die Hände. Dann gibst du das Wasser aus der Kelle in deine Hand und spülst dir den Mund aus. Schlucke das Wasser nicht herunter, sondern spucke es neben dem Brunnen aus. Wenn Wasser in der Schöpfkelle übrig ist, wirf es nicht in den Brunnen, sondern daneben.
In der Opferhalle wirfst du eine Münze in den Kasten, machst zwei tiefe Verbeugungen, klatschst zweimal in die Hände und machst eine hohe, tiefe Verbeugung. Dann sprich ein kurzes Gebet. Wenn du darin eine Glocke oder einen Gong findest, läute sie, bevor du das Gebet sprichst, um die Aufmerksamkeit des Kami zu erregen.
Das Fotografieren an Schreinen ist normalerweise draußen erlaubt und drinnen verboten.
U-Bahn
In U-Bahnen auf der ganzen Welt gibt es Regeln, die beachtet werden müssen. Natürlich gibt es auch in der japanischen U-Bahn Regeln, die befolgt werden müssen.
Fahrkarten, Ausweise und Prepaid-Karten. In allen U-Bahn-Stationen (aber auch in Bahnhöfen) gibt es Drehkreuze am Ein- und Ausgang. Der Fahrschein, die Zeitkarte oder die Karte muss sowohl beim Ein- als auch beim Ausstieg benutzt werden (sonst öffnet sich das Drehkreuz nicht).
Fahrscheine und Dauerkarten müssen in die Schlitze gesteckt und gleich nach dem Drehkreuz wieder herausgenommen werden, während Prepaid-Karten auf das Lesegerät gelegt werden müssen.
Rolltreppen. Auf Rolltreppen hältst du dich je nach Stadt rechts (oder links) und lässt den Durchgang für eilige Personen frei.
An den Gleisen. Auf den Bahnsteigen sind farbige Linien mit Zahlen auf dem Boden markiert. Diese zeigen an, wo du dich anstellen musst und wie viele Waggons dort halten werden. Hüte dich vor der Warteschlange. In Japan stellt man sich überall an und wehe, wenn man aus der Reihe tanzt.
In den Waggons. Im Zug ist es verboten, den Klingelton deines Smartphones anzulassen. Es ist auch unhöflich, laut zu sprechen und an dein Handy zu gehen.
LERK, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Dinge, die man NICHT tun sollte
Es ist unhöflich, sich in der Öffentlichkeit zu schnäuzen. Tatsächlich wirst du viele Leute hören, die sich die Nase “putzen”.
Das Rauchen auf der Straße ist verboten. Dafür gibt es spezielle Bereiche. Andererseits ist es an vielen Orten möglich, zu rauchen.
Vermeide es, im Gehen zu essen, um nicht zu riskieren, andere zu beschmutzen. Stattdessen ist es üblich, im Zug zu essen (bento).
In Restaurants solltest du nicht mit den Stäbchen spielen (z.B. Trommeln simulieren) und sie nicht in den Reis stecken.
Küssen Sie sich nicht in der Öffentlichkeit. Zuneigung ist verpönt.
Parke gemietete Fahrräder nicht irgendwo, es gibt klar definierte Parkplätze (du bekommst eine Karte).
Öffne oder schließe die Taxitüren nicht von Hand, der Fahrer macht das mit einem automatischen Mechanismus.
Wenn du an der Kasse bezahlst, gib das Geld NICHT dem Kassierer, sondern lege es in das bereitgestellte Fach. Das Wechselgeld wird dir stattdessen ausgehändigt. In der Regel übergibst du Gegenstände auch, indem du sie mit beiden Händen hältst (siehe Visitenkarten).
Sprachführer
Arigatou gozaimasu (sprich: arigatoo gozaimas) = Dankeschön
Sumimasen (sprich: smimasen) = entschuldige mich
Ohayo gozaimasu (pron. ohayo gozaimas) = guten Morgen (morgens, sobald du aufwachst)
Oyasuminasai = gute Nacht
Konnichiwa (pron. conici ua) = guten Morgen
Konban wa (sprich: conban ua) = guter Abend
Visitenkarte
Wenn du geschäftlich nach Japan reist, solltest du auf keinen Fall vergessen, deine Visitenkarten mitzunehmen.
Wenn du deine Visitenkarte übergibst, tu es mit zwei Händen. Nimm die Visitenkarte deines Gesprächspartners, lies sie und lege sie sorgfältig weg.
Der Austausch von Visitenkarten ist in Japan fast “heilig”.